Besetzung beendet – Demo mit 50 Aktivist*innen – Hogrefe-Telefonnummer im Stadtbriefkasten

PM: Besetzung beendet – 50 Unterstützer*innen ziehen mit Demo in die Stadt – Telefonnummer von Herrn Hogrefe im Stadtbriefkasten eingeworfen

Am Sonntag, 10.05.20, gegen 11 Uhr wurde der Wohntrakt des Fridtjof-Nansen-Hauses nach zweijährigem Leerstand erneut für kurze Zeit besetzt. Rund 50 Unterstützer*innen waren mit Transparenten vor Ort und schlossen sich den Forderungen der Besetzer*innen an: Oberbürgermeister Köhler und der aktuelle Besitzer Herr Hogrefe sollen sich schnellstmöglich absprechen, um die ungenutzten, leeren Wohnungen an Geflüchtete aus den überbelegten Massenunterkünften zu vergeben. Der noch von der letzten Besetzung vor zwei Jahren provisorisch verschlossene Eingang war erneut geöffnet, aus den Fenstern aller drei Stockwerke des Wohntrakts hingen Transparente (u.a. „Leerstand zu Wohnraum – Lager auflösen – überall“, „Wohnungen für Alle – Massenunterkünfte schließen“). Als Polizeikräfte mit Spürhunden das Gebäude durchsucht hatten und BFE-Einheiten die Versammlung vor dem Haus aufzulösen drohten, zogen die Aktivist*innen gegen 12:30 Uhr als Demo in die Stadt. Die Besetzungsaktion war beendet.
Kurze Zeit später gingen Aktivist*innen zum Neuen Rathaus und haben dort die Telefonnummer von Herrn Hogrefe in den Briefkasten der Stadt Göttingen geworfen.

Viktor Schiltz kommentiert: „Die Stadt Göttingen hat vor zwei Jahren das Nansen-Haus auf Initiative von OB Köhler wider besseren Wissens an einen Privatinvestor verkauft. Der Kaufpreis wurde für Herrn Hogrefe damals sogar noch um rund 1,5 Millionen Euro gesenkt. Dieser Verkauf öffentlichen Wohnraums war ein Skandal angesichts der zeitgleichen Unterbringung von Geflüchteten Massenunterkünften wie der Siekhöhe. Wie befürchtet mussten wir uns nun zwei Jahre lang anschauen, wie der Wohntrankt ungenutzt und leer blieb. Dabei sind in Massenunterkünften wie der Carl-Giesecke-Str. oder Hannah-Vogt-Str. immer noch mehrere Menschen in einem Zimmer untergebracht. Und das auch noch in Corona-Zeiten. Mit der erneuten kurzzeitigen Besetzung machen wir klar: Es reicht! Herr Hogrefe steht gemeinsam mit Politik und Verwaltung der Stadt Göttingen in der Verantwortung, den Wohntrakt des Nansen-Hauses sofort nutzbar zu machen und die vorhandenen Wohnungen an Geflüchtete aus den Unterkünften zu vergeben. An Kontakt und Erreichbarkeit soll es nicht scheitern. Daher haben wir die Telefonnummer von Herrn Hogrefe in den Briefkasten der Stadt geworfen. Jetzt sind Sie dran!“

Leerstand nutzen, Moria evakuieren, Massenunterkünfte auflösen!

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